Projekte

Rhymu: Ein virtueller Projektraum für ortsunabhängige Workshops

Projektsitzungen und Innovationsworkshops finden heutzutage entweder vor Ort oder virtuell über Video-Calls statt. Während Meetings vor Ort teilweise mit erheblichem Reiseaufwand verbunden sind, ist die Aufmerksamkeit der Teilnehmenden bei Video-Calls oft eher gering. Das Forschungsprojekt «Virtuelle Projekträume – Durchführung ortsunabhängiger Projekt- und Innovationsworkshops in Virtual Reality» kombiniert die Vorteile von Vor-Ort-Treffen mit jenen von ortsunabhängigen Video-Calls.

Der "RhyMu Multi-User-Projektraum" genannte Raum ist das Herzstück des Projekts. Während im Hintergrund eine speziell entwickelte Software läuft, treffen sich die Workshop-Teilnehmenden im virtuellen Raum- unabhängig von ihrem physischen Aufenthaltsort.

Die Teilnehmer betreten mittels VR-Brille den virtuellen Raum, der wie ein herkömmlicher Seminarraum verschiedene Elemente bietet, beispielsweise ein virtuelles Whiteboard, einen Trainingsbereich und eine Feedback-Wand.

RhyMu wurde bereits erfolgreich bei Veranstaltungen von RhySearch sowie bei Meetings mit regionalen und überregionalen Projektpartnern eingesetzt. Basierend auf dem Feedback wird RhyMu derzeit weiterentwickelt und soll danach einem grösseren Kreis an Unternehmen der regionalen Industrie vorgestellt werden. Zudem wird darüber nachgedacht, das Konzept eines VR-unterstützten Workshop-Formats einzuführen und den «RhyMu Multi-User-Projektraum» in einem Open-Source-Modell Schulen und Bildungseinrichtungen zugänglich zu machen. Dies würde insbesondere internationale Projekte vereinfachen, Kosten für Reisen reduzieren und CO2-Emissionen einsparen.

Insgesamt bietet das Forschungsprojekt die Möglichkeit, die Vorteile von persönlichen Treffen und virtuellen Meetings zu vereinen und so effizientere und umweltfreundlichere Möglichkeiten der Zusammenarbeit in Projekten und Workshops zu schaffen.

 

Digitaler Zwilling für die Fertigungsindustrie

Im Innovationsprojekt "Virtual Reality Extension for Digital Twins of Machine Tools (VREX-DTMT)" arbeiten die ETH Zürich, die Industriepartner Siemens, Reishauer und das VR-Start-up Sensoryx sowie RhySearch zusammen, um einen digitalen Zwilling für Werkzeugmaschinen zu entwickeln.

Digitale Zwillinge, die Prozesse, Produkte und Maschinen virtuell darstellen, bieten insbesondere für den Fertigungssektor neue Möglichkeiten der Wertschöpfung. Im Rahmen des Projekts, das von der Innosuisse, der Schweizerischen Agentur für Innovationsförderung, mit knapp 460'000 Franken gefördert wird, sollen diese Potenziale für die Schweizer Werkzeugmaschinenindustrie erschlossen werden. Das Projekt erhöht nicht nur den Reifegrad von digitalen Zwillingen in der Maschinenindustrie, sondern untersucht konkrete Mehrwerte anhand der spezifischen Anwendungs-fälle Kollisionsvermeidung und Training für Servicetechniker.

Die Herstellung komplexer Geometrien auf Werkzeugmaschinen erfordert eine sorgfältige Auswahl der Werkzeuge und Betriebsmittel. Immer kompaktere Werkzeugmaschinen bedeuten jedoch, dass die aktiven Komponenten immer näher zueinander liegen. Dies erhöht das Risiko für Kollisionen, die im schlimmsten Fall zu einem Maschinenschaden führen können. Heutige Simulationstools reduzieren dieses Risiko, jedoch müssen neue Fertigungsprozesse immer noch manuell und mit langsamer Geschwindigkeit eingefahren werden. Der digitale Zwilling, welcher im Projekt entwickelt wird, simuliert den kompletten Fertigungsprozess vor dem Produktionsstart. Dies soll nicht nur Kollisionen vollständig vermeiden, sondern auch das aufwändige Einfahren neuer Prozesse massgeblich vereinfachen und verkürzen.

Der zweite Anwendungsfall, welcher analog auf dem vorab beschriebenen digitalen Zwilling aufbaut, beschäftigt sich mit dem Thema Training für Servicetechniker. Heutzutage werden Wartungs- und Reparaturprozesse, die zum typischen Aufgabenbereich von Servicetechnikern gehören, an realen Werkzeugmaschinen trainiert. Dies bedeutet nicht nur, dass ein Techniker in ein oftmals mehrere tausend Kilometer entferntes Trainingszentrum reisen muss, sondern auch, dass betriebsbereite Maschinen für Schulungszwecke auseinander- und wieder zusammengebaut werden müssen. Mit dem digitalen Zwilling, der nicht nur aussieht wie die reale Maschine, sondern auch genau die gleiche Funktionalität aufweist, können die hohen Opportunitätskosten des heutigen Trainings drastisch reduziert werden. So können Servicetechniker orts- und zeitunabhängige Trainings mittels Virtual Reality Brille durchführen.

Die Umsetzungspartner erwarten sich von den Ergebnissen des Projekts neben Wettbewerbs- und Kostenvorteilen auch Energieeinsparungen, da der Energieverbrauch des digitalen Zwillings im Vergleich zur realen Werkzeugmaschine vernachlässigbar gering ist.

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